Klima-Footprint im Land Brandenburg Camping ist im Land Brandenburg ein wesentlicher Bestandteil des touristischen Angebots. Und das soll auch in Zeiten des Klimawandels so bleiben. Brandenburgs Klimaschutzziel ist die Reduzierung der energiebedingten CO2 Emissionen bis zum Jahr 2030 um 72 Prozent (auf 25 Millionen Tonnen pro Jahr) gegenüber dem Jahr 1990. Die Campingunternehmen im Land schaffen dabei ihren Anteil. Pro Übernachtung auf einem Campingplatz kann gemäß einer Studie des Freiburger Öko-Instituts1 in Deutschland durchschnittlich mit ca. 4,5 Kilogramm CO2 Äquivalent gerechnet werden. Nicht eingerechnet sind hierbei die An- und Abreise der Gäste sowie die Emissionen durch die Mobilität vor Ort. Als Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung der Klimagasbilanz der einzelnen Unternehmen dient eine grundlegende Analyse der wichtigsten Treibhausgas emissionen. Diese Analyse sollte aber in ein umfassendes Konzept zur Verbesserung des betrieblichen Klimaschutzes münden.
ECOCAMPING hat in diesem Bereich langjährige und praxisnahe Erfahrungen aus zahlreichen Projekten. Mindestens ebenso wichtig erscheint die Multiplikatoren-Rolle von Campingunter nehmen für die Einstellung ihrer Gäste für Umweltbelange zu sein. Im Urlaub sind die Menschen wesentlich offener für neue Verhaltensweisen und interessierter an Informationen zu Umwelttechnik. Durch gezielte Ansprache können Urlauber bereits auf dem Campingplatz zu neuen Verhaltensmustern angeregt werden, die im besten Fall sogar auf das Alltagsverhalten übertragen werden.
Ziele und Vorgehen im Projekt „Klimafreundlich Campen im Land Brandenburg“ Die Kampagne soll - eingebettet in die Klimaschutzziele des Landes - eine Grundlage zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Energieeffizienz in Campingunter nehmen leisten. Zielgröße auf Unternehmensseite ist die Verringerung des betriebsbedingten CO2-Ausstoßes pro Gästeübernachtung in den beteiligten 1 Quelle: Vergleichende Klimabilanz von Motorcaravanreisen, Öko-Institut Freiburg, 2013 Unternehmen. Aufbauend auf die Klimaschutz-Analysen werden den Camping unternehmern Möglichkeiten aufgezeigt, die Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit ihres Unternehmens zu steigern und zukunftsfähige Urlaubsangebote zu gestalten.
Die klimarelevanten Emissionen der teilnehmenden Unternehmen werden erfasst, in einem anonymisierten Betriebsvergleich ausgewertet und den Unternehmen als Benchmarks zu Verfügung gestellt. Die Fußabdruck-Analysen auf den beteiligten Campingplätzen dienen diesen als Grundlage, systematisch Energieeinsparpotenziale zu ermitteln, die Einsatzmöglichkeiten für erneuerbare Energien zu planen sowie weitere für die Umweltbilanz der Unternehmen wesentliche Bereiche zu erfassen und zu bewerten. Das Ergebnis der einzelbetrieblichen Analyse wird als Datenblatt an das Unternehmen gesendet. Darüber hinaus wird die Treibhausgas-Bilanz als CO2-Fußabdruck in Form einer Urkunde für jedes Unternehmen erstellt. Durch die Erfassung der emissionsrelevanten Einrichtungen, Angebote und Dienstleistungen können die Unternehmen geclustert und damit untereinander besser vergleichbar gemacht werden. Jedes Unternehmen erhält dadurch Angaben zur Positionierung im Klimaschutz und kann so direkt an den „Schwachstellen“ zur Verbesserung arbeiten.