Müll vermeiden beim Campen: Caffè, Spülmittel oder Eis: alles erhalten wir in Verpackungen. Jede*r Bundesbürger*in produziert durchschnittlich 1,3 Kilogramm Abfall pro Tag – und das ist im Urlaub nicht anders.
Wir sagen den Müllbergen den Kampf an und zeigen euch in dieser Reihe, wie ihr mit einfachen Mitteln Müll beim Camping einsparen könnt. Dabei geben die fünf R eine Orientierung: Reduse (Vermeidung), Repair (Reparieren), Reuse (Wiederverwenden), Recycle (Wiederverwerten), Rethink (Überdenken).
Heute: Reduce – Versuche Abfall so gut wie möglich zu reduzieren
Lasst ihr erst keinen Abfall aufkommen, schont ihr Ressourcen und die Frage nach der umweltgerechten Entsorgung stellt sich gar nicht. Dabei könnt ihr auf verpackungsfreie Produkte setzen. Wie das geht, zeigt die Zero-Waste-Bewegung. Zero-Waste: bedeutet so etwas wie „leben ohne Müll“ und ist eine Bewegung, bei der Menschen komplett auf Müll verzichten. Bekannt sind Zero-Waste-Läden, die es mittlerweile in vielen Städten und auch schon auf einigen Campingplätzen gibt. Dort können Produkte, wie Lebensmittel, Reinigungsmittel und Hygieneprodukte verpackungsfrei erworben werden.
Bewusst konsumieren
Reduzieren bedeutet jedoch in keiner Weise Verzicht. Vielmehr steht ein bewusster Konsum im Vordergrund. In eure Urlaubsvorbereitung könnt ihr einen Einkauf in einem der Zero-Waste-Laden einplanen. Grundnahrungsmittel, wie Nudeln, Haferflocken oder Nüsse könnt ihr dort vorab verpackungsfrei einkaufen und in praktischen eigenen Behältern mitnehmen.
Wo ihr in der Vorbereitung verpackungsfrei in eurem Heimat-Zero-Waste-Shop oder auch unterwegs einkaufen könnt, findet ihr in Deutschland hier. Für die Schweiz zeigt diese Karte, wo verpackungsfrei eingekauft werden kann. Seid ihr in Österreich unterwegs, hilft euch diese Seite weiter.
Verpackung: muss das sein?
Nicht nur Lebensmittel sind oft verpackt – auch Reinigungsmittel werden meist in Plastikflaschen angeboten. Auch wegen des geringeren Volumens sind feste Reiniger immer sinnvoller als die herkömmlichen Plastikflaschen. Feste Spülmittel und Allzweckreiniger bekommt ihr hier. Auch euer eigenes Waschmittel könnt ihr plastikfrei herstellen, am Ende des Beitrags haben wir eine Anleitung für euch.
Tipp: Auf lokalen Wochenmärkten erhaltet ihr verpackungsfreie und lokale Köstlichkeiten, nebenbei unterstütz ihr die Bäuer*innen vor Ort. Im Urlaub und Alltag bieten sich Obst- und Gemüsenetze, wie diese hier an. So braucht ihr keine Plastik- oder Papiertüten aus den Supermärkten nutzen. Achtet auf ein ökologisches Material der Netze, es gibt mittlerweile viele Anbieter dieser Produkte.
„No grazie“
In Italien ist es üblich, an der Supermarktkasse oder auf dem Markt eine Tüte für die Einkäufe zu erhalten. Verwendet eure eigenen Stoffbeutel und lehnt die Einwegtaschen dankend ab. Das wäre ein weiteres R (Refuse), welches wir ebenfalls erwähnen möchten. Ihr dürft „nein“ sagen. Kassenzettel, Strohhalme in Getränken oder Flyer. Vermeidet ihr diese Kleinigkeiten könnt ihr große Müllberge einsparen.
Langlebige und stabile Produkte begleiten uns ein Leben lang
Einwegprodukte, wie Take-Away-Verpackungen, werden in der Regel nur wenige Minuten genutzt bevor sie im Müll landen. Die gute Nachricht ist: sie lassen sich ganz einfach vermeiden – ihr könnt eigene Tasche für die Brötchen am Kiosk oder den eigenen Kaffeebecher für unterwegs mitnehmen. Ein gutes Beispiel sind Trinkflaschen aus stabilem Edelstahl, die heute mittlerweile jede*r kennt. Die Trinkflache von PURA wächst sogar mit deinen Bedürfnissen mit, ist komplett plastik- und schadstofffrei. Auf dem Campingplatz kannst du diese jederzeit auffüllen und auch unterwegs bietet sich oft eine Gelegenheit zum kostenlosen Wasser zapfen.
DIY-Waschpulver: Waschmittel selber machen
Waschpulver könnt ihr auch ganz einfach selbst herstellen. Es lässt sich praktisch in kleine Behälter abfüllen und mit in den Urlaub nehmen. Diese Zusammensetzung wurde nicht erst erfunden, unsere Großeltern wuschen bereits mit diesen Zutaten ihre Wäsche – also ein bewährtes Rezept.
Was sind die Vorteile des Waschmittels aus eigener Herstellung?
Umweltfreundliche Zutaten: keine synthetischen Chemikalien werden verwendet.
Plastikfrei: alle Zutaten bekommst du im Karton oder ganz ohne Verpackung
Haufreundlich: ohne Chemie ist dieses Waschmittel freundlich zu deiner Haut
Das DIY-Waschmittel Rezept:
1 Teil Kernseife (oder Seifenflocken)
1,5 Teile Soda
1,5 Teile Natron
(duftende Öle könnt ihr für das gewisse Etwas ebenfalls hinzufügen)
All das bekommt ihr im Drogeriemarkt oder im Unverpackt-Laden. Die Kernseife (wenn ihr keine Seifenflocken habt) zerkleinert ihr mit einer Küchenreibe oder mit einem Mixer. Danach vermischt ihr alles und bewahrt es in einem dicht schließenden Behälter auf, damit es keine Feuchtigkeit zieht. Pro Waschgang könnt ihr 1 EL (Esslöffel) Waschmittel in die Waschmittelkammer füllen. Habt ihr stark verschmutze Wäsche, nehmt ihr am besten 2 EL.